Interregnum

Interregnum
Zwischenregierung

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In|ter|re|gnum auch: In|ter|reg|num 〈n.; -s, -re|gnen od. -re|gna〉
1. Zwischenregierung, vorläufige Regierung
2. Zeitraum, während dessen eine solche Regierung herrscht
[lat., „Zwischenregierung“]

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In|ter|rẹ|g|num, das; -s, …nen u. …na [lat. interregnum, zu: regnum = Regierung, (Königs)herrschaft] (Politik):
1. Zwischenregierung, vorläufige Regierung:
nach einem kurzen I. der Konservativen kamen wieder die Linken an die Macht.
2. Zeitraum ohne offizielle Regierung, in dem meist eine vorläufige Regierung die Regierungsgeschäfte wahrnimmt:
mit der Wahl Rudolfs I. im Jahre 1273 endete das neunzehnjährige I.

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Interrẹgnum
 
[lateinisch »Zwischenherrschaft«] das, -s/...gnen und ...gna, allgemein in Wahlmonarchien Bezeichnung für die Zeit zwischen dem Tod, der Absetzung oder Abdankung eines Herrschers und der Inthronisation seines Nachfolgers. Im engeren Sinn wird in der deutschen Geschichte die Zeit zwischen dem Tod König Konrads IV. (1254) und der Wahl Rudolfs I. von Habsburg (1273) als Interregnum bezeichnet, die für die politische und verfassungsmäßige Entwicklung des Heiligen Römischen Reiches von großer Bedeutung war. Aufgrund des mangelnden Durchsetzungsvermögens der gewählten Könige (Wilhelm von Holland, Richard von Cornwall, Alfons X. von Kastilien und León) kam es zur Ausbildung des Landesfürstentums, zur Gründung von Städtebünden, die sich zu Wahrern des Landfriedens aufschwangen, und zum Aufstieg der Ministerialen. Erst die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (1356) sicherte mit der Bestimmung von Reichsverwesern die Kontinuität der Reichsverwaltung während eines Interregnums. Diese Regelungen galten bis zum Ende des Reiches 1806.
 
 
B. Castorph: Die Ausbildung des röm. Königswahlrechtes (1978);
 H. Boockmann: Stauferzeit u. spätes MA. Deutschland 1125-1517 (1987).
 

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In|ter|rẹ|gnum, das, -s, ...nen u. ...na [lat. interregnum, zu: regnum = Regierung, (Königs)herrschaft] (Politik): 1. Zwischenregierung, vorläufige Regierung: Schlägt diese Wahl ein neues Kapitel auf, oder handelt es sich um einen normalen Pendelschwung, um die Rückkehr der Rechten nach einem sozialistischen I.? (Spiegel 20, 1995, 164). 2. Zeitraum ohne offizielle Regierung, in dem meist eine vorläufige Regierung die Regierungsgeschäfte wahrnimmt: Das gedachte Szenario spielt während des -s nach dem Tod der staufischen Kaiser (FR 19. 10. 98, 6); Ü Im I. zwischen Ewald I. und Annette I. blieb dem HCV (Karnevalsverein) am Samstag im Vereinshaus Gonzenheim nur, sich vom scheidenden Prinzen Patrick zu verabschieden (FNP 16. 11. 98, 1).

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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  • Interregnum — (lat. für „Zwischenregierung“, Plural: Interregna) bezeichnet eine Übergangsregierung oder den Zeitraum, in dem eine solche herrscht; insbesondere in Wahlmonarchien die Zeit zwischen dem Abdanken oder Ableben eines Regenten und der Amtsaufnahme… …   Deutsch Wikipedia

  • Interregnum — Sn per. Wortschatz fach. (18. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus l. interrēgnum (Zeit) zwischen den Regierungen zu l. rēgnum Herrschaft, Regierung (zu dessen Sippe s. regieren). So benannt ist die Zeit zwischen dem Tod des alten und der Wahl oder… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • interregnum — index abeyance, anarchy, cessation (interlude), duration, hiatus, interval, lull, pendency …   Law dictionary

  • interregnum — (n.) 1570s, from L. interregnum, lit. between reign, from inter (see INTER (Cf. inter )) + regnum (see REIGN (Cf. reign)). In the republic, a vacancy in the consulate …   Etymology dictionary

  • Interregnum — In ter*reg num, n.; pl. {Interregnums}. [L., fr. inter between + regnum dominion, reign. See {Reign}, and cf. {Interreign}.] [1913 Webster] 1. The time during which a throne is vacant between the death or abdication of a sovereign and the… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Interregnum — (lat.), 1) (röm. Ant.), die Zeit zwischen dem Tode des einen u. der Wahl eines neuen Königs. In dieser Zeit versah seinen Dienst ein Stellvertreter (Interrex). Er wurde von u. aus den Patriciern ernannt u. hatte hie Wahl des neuen Königs… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Interrégnum — (lat., »Zwischenregierung«, s. d.), in Rom die Regierung des Interrex (s. d.); in der Geschichte Deutschlands vorzugsweise die Zeit nach Kaiser Konrads IV. Tod bis zur Thronbesteigung Rudolfs von Habsburg (1254–73), wo Wilhelm von Holland, Alfons …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Interregnum — (lat., »Zwischenreich«), die Zeit von dem Tode oder Abgang des bisherigen bis zur Einsetzung eines neuen Herrschers, in Deutschland bes. die Zeit vom Tode Konrads IV. bis zur Wahl Rudolfs I. (1254 73), als kein allgemein anerkanntes Oberhaupt an… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Interregnum — Interregnum, lat., Zwischenreich, Zwischenherrschaft; in Wahlmonarchien die Zeit vom Tode des einen bis zum Regierungsantritte des anderen Herrschers. Bekannt ist das sog. große I. des deutschen Reiches, die »kaiserlose u. schreckliche Zeit«… …   Herders Conversations-Lexikon

  • interrègnum — m 1. {{001f}}razdoblje od prestanka jedne vlasti do uspostavljanja druge; međuvlađe, međuvlašće 2. {{001f}}prekid u kontinuitetu čega ✧ {{001f}}lat …   Veliki rječnik hrvatskoga jezika

  • Interregnum — er det tidsrum, hvor et land er uden en anerkendt regering. Som synonym kan mellemstyre anvendes. Tidligere også kongeløse …   Danske encyklopædi

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